Die Erdgaspläne von Ministerin K. Reiche: Überflüssig, maßlos teuer und innovationsfeindlich
Ministerin K. Reiche will 40 neue Erdgaskraftwerke mit einer Gesamtleistung von 20.000 Megawatt bauen lassen und subventionieren, angeblich weil nur so Zeiten der Dunkelflaute überbrückt und Versorgungssicherheit gewährleistet werden könne.
Tatsächlich überflüssig:
Die Überbrückung von Dunkelflauten lässt sich sehr viel schneller und kostengünstiger durch die Flexibilisierung der vorhandenen rund 10.000 Biogasanlagen erreichen. Dafür ist keine zusätzliche Biomasse erforderlich, denn durch die Flexibilisierung wird Biogas gespeichert und nur dann mit höherer Leistung verstromt, wenn Wind und Sonne nicht ausreichen.
Schon bis 2030 kann mit dieser Umstellung eine flexible Leistung von 12.000 Megawatt bereitgestellt werden, bis 2035 dann 24.000 Megawatt, und damit deutlich mehr als voraussichtlich nötig.

Erdgaslösung viel zu teuer:
Schon die von der Vorgängerregierung neu geplanten 12.000 Megawatt Gaskraftwerksleistung war weit überdimensioniert und sollte mindestens 12 Milliarden € Subventionen verschlingen. Eine Studie der Universität Nürnberg-Erlangen hat ergeben, dass die Biogaslösung um den Faktor 1,9 bis 3,7 günstiger ist als neue Erdgaskraftwerke.
Innovationsfeindlich:
Anders als von der Ampelregierung in der Kraftwerksstrategie noch vorgesehen, soll die Vorgabe entfallen, dass die Erdgaskraftwwerke später auf Wasserstoff umrüstbar sein müssen. Die Technologieoffenheit, die sonst immer gern propagiert wird, soll hier nicht gelten. Eine technologieoffene Ausschreibung, in der Biogasanlagen gegen Erdgaskraftwerke konkurrieren könnten, ist nicht vorgesehen.
Fazit
Es wird ein neues Monopol mit dauerhaftem Bestandsschutz für fossiles Erdgas geschaffen. Dazu passt, dass die Bundesregierung jetzt wenig unternimmt, um das Biomassepaket zur Flexibilisierung der Biogasanlagen, auf das sich zum Ende der letzten Wahlperiode die Ampelregierung mit der CDU/CSU Opposition geeinigt hatte, in Brüssel zur Genehmigung zu verhelfen.
Also alles zur Freude der Erdgaslobbyisten, aber nichts für eine kostengünstige innovative klimafreundliche Gewährleistung der Versorgungssicherheit.