Gesprächsrunde „Elektromobilität in der StädteRegion Aachen“ am 25.8.2009

Die Grünen Kandidatinnen im Frankenberger Viertel Elisabeth Paul (Städteregion) und Tina Hörmann (Stadtrat) laden am Dienstag, 25.08.09, um 19.00 Uhr zu einem öffentlichen Fachgespräch über Elektromobilität auf die Burg Frankenberg ein.

In Aachen gibt es bei der STAWAG die ersten Elektroroller. Wir haben sie ausprobiert und sind begeistert.

GRÜNE bei der Probefahrt in die Elektrozukunft: von rechts nach links Elisabeth Paul, Ingrid von Morandell, Tina Hörmann, Thomas Griese

Elektrofahrzeuge können einen großen Beitrag zu einer umweltfreundlichen Mobilität leisten; ihre Speicherfähigkeit erleichtert zudem die Nutzung von Sonnen- und Windkraft. Eine ausreichend große Elektrofahrzeugflotte würde als Anbieter von Regelenergie oder Speicherkapazität auf dem Markt auftreten. Ist eine deutsche Elektrofahrzeugflotte groß genug, um mit ihrer Speicherkapazität eine hundertprozentige Stromversorgung aus erneuerbaren Energieträgern zu ermöglichen? Was kostet das oder lässt sich dabei Geld verdienen? Wer könnte eine solche Fahrzeugflotte anbieten?

Auf dem Podium werde ich darüber mit Prof. Dr. Stefan Gies, Leiter des Instituts für Kraftfahrzeugwesen an der RWTH Aachen, und Daniel Jung, Wirtschaftsingenieur mit Schwerpunkt Energiewirtschaft und Energietechnik, diskutieren.

Einer spannenden Debatte steht also nicht im Wege!!! Schauen Sie vorbei!

Zeit: 25.08.09 / 19.00 Uhr
Ort: Burg Frankenberg

Auf zu neuen Horizonten“ – GRÜNE Heißluftballonfahrt über die StädteRegion

„Auf zu neuen Horizonten“ war das Motto der GRÜNEN Heißluftballonfahrt, die am Freitag vergangener Woche in Würselen startete.

Der Grüne Kreisverband hatte in Zusammenarbeit mit den Würselener Grünen zwei Plätze für eine Fahrt mit dem Grünen Heißluftballon verlost. Ingrid von Morandell (rechts) und Thomas Griese (links)  mit den Gewinnerinnen der Ballonfahrt (Mitte)

Die glücklichen Gewinnerinnen, Johanna  und Lea, beide aus Würselen, konnten sich mit mir während derFahrt aus luftiger Höhe einen tollen Blick von oben auf die StädteRegion machen.

Der Blick auf die StädteRegion von oben ist imposant. Bei 900 Höhenmetern „sieht die Euregiobahn aus wie eine kleine roteSpielzeugeisenbahn“.

Neben den vielen tollen Eindrücken, die die BallonfahrerInnen mitnahmen, blieb aber auch ein Wehrmutstropfen übrig.Von oben sieht man erst mal so richtig, wie groß der Tagebau Inden ist und welch tiefe Wunde er der Natur zugefügt hat.

Die Fahrt endete nach eineinhalb Stunden in Merken im Kreis Düren. Nach erfolgreicher Landungdurch den Piloten, wurden wir drei BallonfahrerInnentraditionsgemäß noch getauft und in den „Ballonfahreradel“ aufgenommen.

 

Erdgas aus der Biotonne “ Die Energie derStädteRegion wird erneuerbar!

Vor mehr als einem Jahr hatten die grünen Aufsichtsratsmitglieder in der AWA Aggi Majewsky und ich den ersten Aufschlag gemacht: Wir forderten, die Verwertung von Bio- und Grünabfällen aus der StädteRegion in einer Biogasanlage. Oliver Krischer und Monika Kuck hatten das Projekt im ZEW “ Aufsichtsrat vorangetrieben. Die Idee dahinter: Eine günstigere Entsorgung des Bio- und Grünabfalls und zusätzliche Energieproduktion aus erneuerbaren Quellen.

Was vor einem Jahr noch ein Vorschlag war, nimmt jetzt Konturen an.

Bereits auf der Aufsichtsratssitzung im März 2009 hat der Aufsichtsrat der AWA sein grundsätzliches Okay gegeben, und der Geschäftsführung den Auftrag gegeben, eine Detailplanung in Auftrag zu geben und die Ausschreibung zu veranlassen. Eine zuvor durchgeführte Wirtschaftlichkeitsberechnung hatte zu dem Ergebnis geführt, dass ein solches Projekt machbar und zu jährlichen Einsparungen bei der Bioabfallverwertung von mehreren Hundertausend EUR pro Jahr führt. Mehrere tausend Einwohner können mit dem durch das Biogas gewonnenen Strom versorgt werden.

Mittlerweile ist ein Ingenieurbüro mit der Detailplanung und der Ausschreibung beauftragt. Letztere wird in wenigen Wochen erfolgen

Auch wenn es noch weiterer Schritte zur Realisierung bedarf, freuen wir Grüne in der StädteRegion uns über das Vorankommen dieses Projekts.

Die Energie der StädteRegion wird erneuerbar und diese Biogasanlage wird ein wichtiger Baustein auf dem weg dorthin.

Und noch ein Erfolg: Das bekannte Aachener Strunx-Moderatorenduo Manfred Hammers und Rudi Zins haben das Ganze zu einem satirischen Kurzfilm verarbeitet. Motto: „Jute Kartoffeln kochen mit der Energie von „Jute Kartoffelschalen“ (zu sehen u.a. auf www.gruene-aachen.de und in verschiedenen Kinos der StädteRegion).

Abschied von Waldtraut Hoven

Heute fanden die bewegenden Beisetzungsfeierlichkeiten für Waldtraut Hoven statt.

Unser ältestes grünes Mitglied in Aachen starb Ende vergangener Woche. Sie lebte bis zuletzt selbständig in ihrem Haus in Kornelimünster. Noch wenige Tage vor ihrem Tod war sie aktiv bei den Grünen in ihrer Stadtteilgruppe.

Selbstverständlich war sie auch Anfang des Jahres auf unserer Mitgliederversammlung dabei, als die Liste für den StädteRegionstag aufgestellt wurde.

Ein erfülltes Leben für Bewahrung der Natur, für Klimaschutz, und ein unermüdliches Engagement für Frieden und soziale Gerechtigkeit ist nunmehr zu Ende gegangen.

Wer Waldtraut persönlich erlebt hat, war von ihrer überzeugenden Ausstrahlung beeindruckt. Umweltschutz war für sie nicht nur Programm und politische Forderung, sie lebte ihre Überzeugung “ in jeder Hinsicht.

„Noch bevor es die GRÜNEN gab, war ich eine Grüne“, erzählte sie gerne. 1979 zählte sie zu den GründerInnen in Aachen. Auch auf Bundesparteitagen trat sie in den ersten Jahren für eine starke grüne Organisation ein, der sich viele Gruppierungen anschließen sollten. Legendär war ihre salomonische Lösung in der Debatte über den Namen der Grünen nach der deutschen Einigung und nach dem Zusammenschluss mit den Grünen in der ehemaligen DDR, die sich „Bündnis90“, genannt hatten.

Auf die heiß umkämpfte Frage, welcher Namensteil vorne stehen sollte, antwortete sie entgegen der landläufigen Auffassung: „Eine Stangenbohne ist eine Bohne, keine Stange. Was wichtig ist steht hinten, nicht vorne. Das weiß ich als Gärtnerin.“ Verblüfft stimmten die Delegierten dem neuen Namen „Bündnis90/Die Grünen“ zu.

Waldtrauts Leben prägte bereits in den 70er Jahren der Aufbau der ersten Biogärtnerei Aachens mit einem kleinen Laden. Der Siegeszug des biologischen Land- und Gartenbaus war auch ihr Verdienst. „Wir erlebten als Pioniere eine große Begeisterung “ und das war ansteckend.“ Ihre Begeisterung und die Fähigkeit, andere zu begeistern, hat sie nie verloren.

Erst im Alter von 78 Jahren übertrug sie ihre erfolgreiche Biogärtnerei einem Verein, der sich um die Integration behinderter Menschen bemüht. Viele Menschen können deswegen heute auf Gut Hebscheid „einer Arbeit nachgehen, die sie freut und deren Sinn sie voll bejahen. Ein beglückendes Erlebnis“, schrieb sie 1996, „dass eine gute Sache so weitergeführt werden kann.“

Die Gefahr von Atomkraftwerken und eines Atomkriegs ließ sie nicht ruhen. Als Befürworter von AKWs ihr in den siebziger Jahren vorhielten, sie wisse ja noch nicht mal, was ein REM ist, entgegnete sie unerschrocken: „Und Sie wissen noch nicht mal, wohin mit dem Atommüll!“ Wie Recht hat sie behalten “ bis heute.

Ihr Leben für den „Erhalt der Schöpfung“ wurde von vielen Menschen anerkannt. Über alle Parteigrenzen hinweg konnte sie die Menschen in ihrer ruhigen, aber entschlossenen Art überzeugen. Am 22. April diesen Jahres wurde das auch durch die Verleihung des „Verdienstordens des Landes NRW“ . In ihrer großen Bescheidenheit kommentierte sie die Verleihung so: „Wenn ich den Orden bekomme, dann werden damit die GRÜNEN ausgezeichnet. Und das ist auch richtig so!“

Das politische Tagesgeschäft überließ Waldtraut anderen. Wie niemand sonst achtete sie vor allem auf die grundlegende Orientierung der Grünen.

Nicht mit allen Entscheidungen, auch in der rot-grünen Regierungszeit, war sie einverstanden.

„Die Grünen sind für mich wie meine Kinder, auch wenn ich mal unzufrieden bin. Sie gehören zu mir. In guten wie in schlechten Zeiten“

Ohne ideologische Schärfe, aber mit unbeirrbarer Konsequenz und Überzeugungskraft warb sie für Pazifismus und Umweltschutz. „Wir haben nur diese eine Erde.“

Waldtraut hinterlässt eine Lücke, die auf lange Zeit nicht geschlossen werden kann. Ihr Wirken hat unauslöschliche Spuren hinterlassen. Wir verdanken ihr unendlich viel. Worte können das nur unzureichend beschreiben.

Wir vermissen sie sehr, der Abschied tut uns weh. Unsere Dankbarkeit für ihr einzigartiges Wirken wird auch unser zukünftiges Handeln leiten. Ihre Ideen und Projekte leben weiter.

Wir danken Waldtraut, indem wir ihr Werk fortsetzen.

Der Widerstand gegen neue Windkraftanlagen ist nicht begründet – Neue Standorte in der StädteRegion auch im Wald

Mit falschen Argumenten, auch in Zeitungsveröffentlichungen, versuchen Gegner der Windenergie gegen die Errichtung neuer Windkraftanlagen Stimmung zu machen.

So wird neuerdings behauptet, insbesondere Bürger in den Niederlanden würden durch den Windpark Vetschau und seine Erweiterung durch Schlagschatten bei untergehender Sonne beeinträchtigt.

Die angeblich störenden Schatten bei Sonnenuntergang können aber niemals die Bewohner von Bocholtz treffen, denn die Windräder stehen südlich und östlich von Bocholtz. Die Sonne geht aber im Westen unter. Im übrigen gibt es Vorschriften, die alle Anwohner, auch die niederländischen, vor übermäßigem Schattenwurf schützen. Keine Wohnung darf mehr als acht Stunden im Jahr, das ist weniger als ein Tausendstel der Zeit, vom Schatten eines bewegten Rotors getroffen werden. Die Betreiber der Windanlagen am Vetschauer Berg bemühen sich sogar, diesen Wert noch deutlich zu unterschreiten. Einige Windanlagen sind deshalb mit einer Automatik ausgestattet, die die Windräder abstellt, wenn ihr Schatten ein bewohntes Haus trifft.

(Ingrid von Morandell und Dr.Thomas Griese (Vorsitzende und Vorsitzender des GRÜNEN Kreisverbandes Aachen beim Global Wind Day in Würselen)

Eine Nachfrage des Vorsitzenden des Solarenergiefördervereins Herrn von Fabeck bei der für Anwohnerbeschwerden zum Schattenwurf von Windanlagen zuständigen Stelle, Stadt Aachen, Fachbereich Umwelt, Abteilung für Immissionsschutz Reumontstr. 1, hat außerdem folgendes ergeben: In den fast zwölf Jahren seit Errichtung der ersten Windanlage am Vetschauer Berg sei keine einzige Anwohnerbeschwerde aus Bocholtz oder Simpelveld eingegangen! Die Behörde gehe jeder begründeten Beschwerde unverzüglich nach und würde gegebenenfalls Auflagen anordnen. Vor Errichtung der Windanlagen wurden die Schattenzeiten auch für die Häuser in Bocholtz berechnet, ohne daß sich eine Überschreitung der Grenzwerte ergab.

Argumentiert wird auch mit dem „Windkraftverhinderungserlass“ der Landesregierung, der einen Mindestabstand zur Bebaung von 1.500 Metern vorschreibe.

Verschwiegen wird, dass der Windkrafterlass kein Gesetz ist und durch höherrangiges Bundesrecht ohnehin verdrängt wird. Selbst die Landesregierung hat in der Beantwortung einer Kleinen Anfrage jüngst eingeräumt, dass ihr Windkrafterlass nur „empfehlenden Charakter“ habe.

Tatsache ist, dass die vorgeschriebenen Lärmgrenzwerte, die für alle Lärmquellen gleichermaßen gelten, bereits bei Abständen von 600 Metern zuverlässig um die Hälfte unterschritten werden. Bei Einhaltung der Lärmgrenzwerte besteht ein Genehmigungsanspruch und das ist auch der Grund dafür, warum das Verwaltungsgericht Aachen die Klage gegen die Anlagen in Vetschau abgewiesen hat.

Auf dem Weg zu „100 % erneuerbar“ brauchen wir neue Windkraftstandorte. Diese sind vorhanden, insbesondere auch in den Waldflächen der StädteRegion. Flora und Fauna im Wald werden durch den Betrieb von Windkraftanlagen über den Baumwipfeln in der Regel nicht beeinträchtigt. Andere Bundesländer gestatten deshalb Windkraftanlagen im Wald. Das in NRW zur Zeit geltende Verbot muss daher aufgehoben werden.