In 2023 hat es einen Rekordzuwachs bei neu installierten Wärmepumpen gegeben: Laut Mitteilung des Bundesverbandes Wärmepumpen sind 356.000 Wärmepumpen neu installiert worden. Das ist gegenüber dem Vorjahr (236.000) ein Zuwachs von 50%. Insgesamt sind damit in Deutschland über 1,1 Millionen klimaschonende Heizungen mit Wärmepumpen im Betrieb
Am 15.4 werden die letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet. Nach Jahrzehnten des Protestes und des Kampfes gegen diese Hochrisikotechnologie ist dies ein riesiger Erfolg der deutschen Umweltbewegung. Viele Menschen werden an diesem Tag in Lingen, Neckarwestheim und München feiern.
Dabei werden die Kosten der Atomkraft uns und nachfolgende Generationen noch lange belasten. Die Kosten für Abriss und Endlager werden schon jetzt auf 50 Millarden Euro geschätzt.
Forderungen, jetzt noch die Laufzeit zu verlängern, sind teuer, unsinnig und gefährlich.
Vier Gründe:
Die Abhängigkeit von Russland würde sich verschlimmern, weil Russland auf dem Weltmarkt für Urananreicherung und Brennstoffherstellung eine marktbeherrschende Stellung hat.
Eine Laufzeitverlängerung würde gigantische zusätzliche staatliche Subventionen erfordern. Zahlen aus Belgien gehen von 10 Milliarden Euro pro Reaktor aus.
Vorgeschriebene 10-jährige Sicherheitsüberprüfungen sind seit vier (!) Jahren überfällig und würden vermutlich ebenso wie bei den baugleichen französischen Atomkraftwerken zu längerfristigen Stilllegungen führen.
Der kostengünstigste Strom kommt von den Erneuerbaren Energien. Blieben Atomkraftwerke am Netz, würde der Börsenstrompreis durch den Merrit-Order-Effekt (der teuerste Anbieter bestimmt den Börsenpreis für alle) steigen.
Gut, dass Grüne an der Bundesregierung beteiligt sind – ansonsten wären wir vor energiepolitischen Dummheiten nicht geschützt!
19.12.2022 · Pressemitteilung · Bioenergie DAS LAND BRAUCHT MEHR WINTERBIOGAS Der Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) fordert eine Neuausrichtung bei der Biogas-Förderung. „Biogas als wichtige Flexibilisierungsenergie, mit der gezielt auf Flauten bei der Wind- und Solareinspeisung reagiert werden kann, wird vor allem in den Wintermonaten für die Wärmeversorgung und die Versorgungssicherheit beim Strom benötigt“, betont Dr. Thomas Griese, stellvertretender Vorsitzender im LEE NRW, „deshalb macht es Sinn, dass die Betreiber für dieses Winterbiogas einen finanziellen Zuschlag erhalten.“ Damit die Betreiber ihre Biokraftwerke insbesondere in der kalten Jahreszeit besser auslasten und mehr grüne Kilowattstunden erzeugen können, fordert der LEE NRW außerdem behördliche Erleichterungen, um die notwendigen Substrate und die späteren Gärreste lagern zu können. „Nur wenn die Genehmigungsbehörden bei den notwendigen Lagerflächen flexibel mitspielen und die rechtlichen Rahmenbedingungen entsprechend geändert werden, sind die Anlagenbetreiber in der Lage, ihre Erzeugung verstärkt auf Winter-Biogas auszurichten“, so Griese, „denn für eine höhere Biogaserzeugung konzentriert auf wenige Wochen sind für die Input-Stoffe wie auch für die Gärreste wesentlich größere Zwischenlagerflächen notwendig.“
Mit der Forderung nach einer Winterbiogas-Förderung im Erneuerbare-Energien-Gesetz positioniert sich der LEE NRW für die im kommenden Jahr anstehende Debatte um die Nationale Biomassestrategie. Der LEE NRW bedauert, dass der Oberbegriff „Biomasse“ viel zu eng auf tierische und pflanzliche Erzeugnisse zu reduziert wird. „Moderne Biomasse umfasst heute viel, viel mehr“, betont der LEE NRW-Vize, „zur Biomasse zählen beispielsweise landwirtschaftliche Reststoffe wie Gülle, Mist, Zwischenfrüchte und Ernterückstände, biogene Reststoffe aus der Brauen/Grünen Tonne, Abfall- und Reststoffe aus der Lebensmittelverarbeitung, Landschaftspflegematerial, Altholz oder Klärschlämme.“ Nach Berechnungen des Fachverbandes Biogas e.V. kann die Biogasproduktion in Deutschland ohne eine Ausdehnung der Anbauflächen für Energiepflanzen auf rund 135 bis 235 Milliarden Kilowattstunden (kWh) ausgeweitet werden. Bis zum Jahr 2050 könnten 150 Milliarden kWh Biogas zusätzlich nur auf Basis von Abfällen, Reststoffen, Zwischenfrüchten, Gülle, Mist, Gras von Dauergrünlandflächen und landwirtschaftlichen Nebenprodukten erzeugt werden. Diese Gasmenge ließe sich wiederum zur Hälfte zu Biomethan aufbereiten und könnte so einen erheblichen Teil der früheren russischen Gasimporte ersetzen. Nach Untersuchungen des Deutschen Biomasseforschungszentrums (DBFZ) in Leipzig landet derzeit nur ein Drittel von den Input-Stoffen, die sich technisch nutzen lassen, tatsächlich in der Biogasanlage. Thomas Griese: „Deutschland versucht derzeit, mit hohem finanziellem Einsatz verflüssigtes Erdgas (LNG) aus vielen Ländern zu importieren, leistet sich aber gleichzeitig eine Ressourcenverschwendung de luxe. Das passt nicht zusammen!“ Deshalb erwartet der LEE NRW von der Bundesregierung neue Akzente bei der Debatte um die Nationale Biomassestratege im kommenden Jahr: Das Land braucht mehr Winterbiogas!
An Silvester 2021 gehen die Atomkraftwerke Brokdorf, Gundremmingen und Grohnde vom Netz – endlich!
Die Milliardenkosten bleiben aber und die gebrochenen Versprechen der Atomindustrie auch. Bei Inbetriebnahme der AKWs hieß es, in wenigen Jahren sei das Atommüllproblem gelöst. 40 Jahre später ist nur eins sicher – ungelöste Entsorgung und Milliardenkosten für künftige Generationen.
Das Bundeswirtschaftsministerium hat schon 2015 gutachtlich berechnen lassen, daß am Ende mindestens 169 Milliarden € zu bezahlen sein werden – von den künftigen Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern.
Ein krasser Verstoß gegen die Generationengerechtigkeit!
Jedes zusätzliche Kilo Atommüll kostet Millionen.
Die Erneuerbaren Energien sind inzwischen – wie die letzten Ausschreibungsergebnisse zeigen – am kostengünstigsten. Deshalb kann die Antwort nur heißen: Ganz massiver und schneller Ausbau von Windenergie und Solarenergie.
Am 4.11.2021 wurde die hochmoderne Bioabfallvergärungsanlage im Rhein-Hunsrück-Kreis eingeweiht. Sie zeigt vorbildlich, wie Klimaschutz und Energiewende regional funktionieren.
18.000 Tonnen Bioabfall werden dort nach vorheriger Aussortierung von Fremdstoffen pro Jahr vergoren. Mit dem daraus gewonnenen und gespeicherten Biogas werden pro Jahr 4,4 Millionen kWh Strom pro Jahr erzeugt. Das Biogas wird flexibel immer dann aus dem Speicher geholt und verstromt, wenn nicht genug Wind- und Sonnenenergie zur Verfügung steht.
So wird Biogas als flexible Regel- und Ausgleichsenergie genutzt und Versorgungssicherheit der Region aus erneuerbaren Energiequellen gewährleistet.
Als Gärrest bleiben pro Jahr mehr als 10.000 Tonnen begehrter Flüssigdünger für die Landwirtschaft. Auch das ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz, denn dadurch werden tausende Tonnen Mineraldünger ersetzt, deren Produktion Tausende Tonnen CO-2 verursacht.