Warum die EEG-Umlage eigentlich gar nicht steigen müsste

Die Industrie profitiert in Deutschland von umfangreichen Ausnahmen und Vergünstigungen bei den verschiedenen Strompreiskomponenten. Diese Entlastungen bei der EEG-Umlage, der KWK-Umlage und den Netzentgelten haben im Jahr 2012 ein finanzielles Volumen von rund 3,9 Mrd. Euro und steigen im Jahr 2013 Schätzungen zufolge auf 5,6 Mrd. Euro.

Dadurch beträgt die Strompreiserhöhung für private Haushalte infolge der Industrievergünstigungen 1,0 Ct/kWh und wird im Jahr 2013 voraussichtlich auf 1,6 Ct/kWh steigen. Für einen Haushalt mit einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 3.500 kWh im Jahr bedeuten die Industrievergünstigungen eine Mehrbelastung von insgesamt 36 Euro im Jahr 2012. Durch die Ausweitung einzelner Industrieprivilegien wird sich diese Belastung im Jahr 2013 auf voraussichtlich 57 Euro erhöhen.

Ohne diese Vergünstigungen könnte die EEG-Umlage wie bisher bei 3,5 cent/kwh verbleiben!

 

Die jetzige von schwarz-gelb betriebene Fehlsteuerung ist mitursächlich dafür, dass der Strompreis für die Großindustrie seit 2005 kontinuierlich gesunken ist, während er für die Haushalte steigt. Nach einer vom Bundeswirtschaftsministerium in Auftrag gegebenen Studie des EWI (Energiewirtschaftliches Institut an der Universität zu Köln) betrug der durchschnittliche Strompreis für die stromintensive Industrie 5,5 cent/kwh. Zum Vergleich: Haushaltskunden in Deutschland zahlen inzwischen fast das fünffache, nämlich rd. 26 cent/kwh.

Richtig interessant wird es, wenn man sich die Liste der Profiteure anschaut. Es sind zum Beispiel

  • RWE u.a. für die Braunkohlegewinnung
  • Massentierhaltungsanlagen mit hohem Stromverbrauch
  • Verkehrsbetriebe mit hohem Stromverbrauch
  • Erdöl-Raffinerien
  • Lebensmittelkonzerne

Fazit: Die schwarz-gelbe Energiepolitik torpediert die Energiewende auf hinterhältige Weise. Den Erneuerbaren Energien werden Kosten auferlegt, die ihnen gar nicht zuzurechnen sind. Notwendig ist statt dessen eine Rückführung dieser ökologisch schädlichen Subventionierungspraxis!